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Dulzineas Liebeslied
Dass wir zwei in Betrübnis enden,
da sei der Himmel doch davor!
Ich Törin lieb zwar einen Tor,
doch lass ich's nicht dabei bewenden
und kam, um dir heut Trost zu spenden -
dir, dem ich ew'ge Liebe schwor.
Gib's zu, dazu braucht's schon Humor!
Drum halte fest mit beiden Händen
dies kleine bisschen Erdenglück.
Vergiss den schnöden Augenblick.
Spann einfach aus, während indessen
ich sanft dir auf die Pelle rück.
Wurd uns die Zeit auch knapp bemessen -
Lass uns den Alltag heut vergessen!
Sonett von Karin Rohner 2003
Des Ritters Antwort
O Glück! Ich fühle andachtsvoll und scheu
die Engel über unsrer Liebe walten.
Nein, unsre Herzen werden nicht erkalten,
sie schlagen für einander, heiß und treu.
Wir wollen fest uns an den Händen halten -
und wenn ich auf den Weg uns Rosen streu,
dann blüht uns jeder Lebensmorgen neu,
und, uns verjüngend, bleiben wir die alten.
Der Übermut vertreibt die Langeweile:
dazu gehört, daß du mir manchmal drohst
in deines Verses grimmgeschwellter Zeile.
Und ach! wie wundersüß ist dann der Trost,
den du mir schenkst in liebevoller Eile.
Drauf trinken wir. Die Gläser klingen. Prost!
Sonett von Oswald Köberl 2003
[Wohl ist sie
schön] - [Dulzineas
Liebeslied] - [Frost-Rondeau]
- [Mondnacht]
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