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Zum
Geburtstag
von Oswald Köberl
Zeit verfliegt nach ihrer Weise,
manchmal laut, doch meistens leise,
so daß wir beim Tun und Werken
kaum etwas davon bemerken.
Fleißig beide Hände rührend,
das gewohnte Leben führend,
rings umschwirrt von Alltagssorgen,
denkt an heute man und morgen.
Daß man einmal Kind gewesen,
Schreiben lernte und auch Lesen,
diese Dinge hat indessen
man beinahe schon vergessen.
Doch ganz plötzlich, ganz geschwinde
wird man wiederum zum Kinde,
wenn aus den Kalenderblättern
unsre Freunde, Tanten, Vettern,
kurzum, alle lieben Leute
klar beweisen, grade heute
dürfe niemand ihnen wehren,
das Geburtstagskind zu ehren.
Ja, man freut sich ohne Frage
über solche Kindertage,
sonderlich, wenn man gefunden,
daß sich Jahreszahlen runden.
Auf der Torte brennen Lichter
und es reimen viele Dichter,
weil bei derlei lieben Reimen
rosige Gefühle keimen.
Doch
das sind nur äußre Sachen,
die den schönen Rahmen machen.
Das, wovon die Freundschaft zehrt,
ist ja ein ganz andrer Wert.
Nämlich
- sagen wir es so:
Unser Hans, der macht uns froh,
weil... wie soll ich das erzählen,
wenn dazu die Worte fehlen?
Warum wir den Hans so lieben,
steht in unser Herz geschrieben,
und es richtig auszudrücken,
kann deshalb nur schwerlich glücken.
Nein, ich kann nur eines wagen,
schlicht und einfach dir zu sagen:
Zum Geburtstag wünschen wir
Glück und reichen Segen dir.
Bleibe, wenn die Jahre fliehen,
voll Humor und Energien,
dann wirst du, was keinen wundert,
frisch und munter auch noch hundert!
© Oswald Köberl 2004
Geburtstagsgedichte
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