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Ein Hauch von Reif
Ein Hauch von Reif deckt noch das Feld,
von fern hör ich ein Frühlingsraunen.
Unsagbar hell wird mir - die Welt
lässt täglich mich auf's Neue staunen.
Dass ich das Dunkel überwand!
Doch der April mit seinen Launen,
zerzaust das weite, flache Land.
Ganz heimlich erste Triebe sprießen.
Die Frühlingssonne lässt den Strand
in ihrem warmen Glanz zerfließen.
©
Karin Rohner 2003 (Ritornell)
Frühlingslied
des Rezensenten
Ludwig
Uhland
Frühling ists, ich lass es
gelten,
und mich freuts, ich muss gestehen,
dass man kann spazieren gehen,
ohne just sich zu erkälten.
Störche kommen an und Schwalben;
nicht zu frühe! Nicht zu spät!
Blühe nur, mein Bäumchen, blühe!
Meinethalben, meinethalben!
Ja ich fühl ein wenig Wonne,
wenn die Lerche singt erträglich,
Philomele* nicht alltäglich,
nicht so übel scheint die Sonne.
Dass es keinen überrasche,
mich im grünen Feld zu sehen!
Nicht verschmäh ichs auszugehen,
Kleistens Frühling in der Tasche.
* In der Dichtung wird Philomele
als Synonym für die Nachtigall gebraucht.
(Wackernagel, Gedichte, 1845)
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